Unsere Methoden der MRSAAR-Forschung

Methoden

Informationsaustausch.

 

Kick-off-Veranstaltungen unter Beteiligung der saarländischen Gesundheitsämter, des GLM sowie weiterer Krankenhäuser und Kliniken mit Bereitschaft zur Teilnahme in der Initialphase des Projektes stattfinden.

 

Grundzüge des Projektes werden gemeinsam festgelegtWeitere regionale VeranstaltungenVeranstaltungen zur Information von Akteuren mit spezifischer Fragestellung, z.B. Veranstaltungen des ÖGD, Veranstaltungen beteiligter Diagnostik-Labore, Veranstaltungen für den Rettungsdienst, für das Pflegepersonal, für Krankenhausadministratoren.

 

Prävalenzscreening.

 

In Analogie zu dem MRSA-Netzwerk Münster-Twente Aufnahme-Prävalenz-Screening von Patienten in beteiligten Krankenhäusern und Kliniken. Dieses Prävalenz-Screening soll über einen Zeitraum von 4 Wochen alle neu aufgenommenen Patienten in sämtlichen partizipierenden Krankenhäusern erfassen.

Voraussetzung für eine valide Aussage aus einem Aufnahme-Screening ist, dass mindestens 60% aller Patienten zur stationären Aufnahme auch ein entsprechendes Screening erfahren müssen.

Die Kosten für dieses Screening sollen aus den Zuwendungsmitteln des BMG gedeckt werdenScreening ergibt dann ein Einrichtungs-spezifisches Risikoprofil hinsichtlich MRSA-Besiedlung und dient dann auch zur Festlegung künftiger Untersuchungsstrategien für die jeweiligen Einrichtungen

Ein Aufnahme-Screening sollte dann nach einem noch festzulegenden Zeitraum (z.B. nach 5 Jahren) wiederholt werden.

Als Zeitpunkt der Durchführung des Aufnahme-Screenings ein Zeitraum von ca. 6–12 Monate nach Beginn des MRSAarNetzwerks angestrebt.

 

Sentinel-Untersuchungen in Saarländischen Allgemein- und Facharzt-Praxen.

 

In Abstimmung mit den Örtlichen Gesundheitsämtern werden Saarländische Hausarzt- und Facharztpraxen angesprochen, um mit diesen ein Sentinel-Netzwerk zur Erfassung von MRSA im ambulanten Bereich zu bilden. Einzelheiten der Erfassungsmethodik sind noch festzulegen; denkbar sind beispielsweise Screening-Untersuchungen analog zu denen, die in Krankenhäusern und Kliniken durchgeführt werden.

 

Entwicklung eines MRSA-Präventions- und Kontroll-Konzeptes.

 

Die in den verschiedenen Krankenhäusern etablierten Hygieneordnungen mit Bezug auf MRSA sollen zusammen gefasst und gesichtet werden mit dem Ziel einer Homogenisierung unter Berücksichtigung der individuellen Krankenhaus- und Klinikum-spezifischen Gegebenheiten (Risikofaktoren, Therapiemodalitäten, etc.).

Einrichtung eines modifizierten MRSA-Dekolonisations-Planungswerkzeug zum Fallmanagement über eine 12-Monate-Periode ausgehend auf der Entwicklung aus dem Euregio-Netzwerk Münster-Twente für das Saarland.

 

Etablierung eines Informationsportals.

 

Web-Portal auf Zentralrechner GLM, das auf Fragen rund um MRSA umfassend Antwort gibt.

HotlineAngebot zu individueller Beratung und Information mit möglichst umfassender Erreichbarkeit und kurzen Antwortzeiten.

 

Fort- und Weiterbildung.

 

Das Training und die Information von Mitarbeitern im Gesundheitssystem sollen durch ein Seminar- sowie ein Fort- und Weiterbildungsprogramm durch die Leitung des MRSAarNetzwerkes implementiert werden.Besonderer Wert sollte hierbei auch auf die Information niedergelassener ärztlicher Kollegen und ihrer Mitarbeiter gelegt werden – kritische Rolle bei der Fortführung und Komplettierung von MRSA-Eradikation nach Entlassung der stationären Patienten einnehmen.

 

Mikrobiologische Charakterisierung und Molekulare Typisierung von MRSA-Isolaten.

 

Sämtliche Erstisolate von MRSA-Patienten beteiligter Institutionen werden dem Labor der Staatlichen Medizinaluntersuchungsstelle für eine erweiterte mikrobiologische Charakterisierung und eine molekulare Typisierung (spa-Typisierung) zugeführt (aus Zuwendungsmitteln).Die mikrobiologische Charakterisierung schließt insbesondere eine erweiterte Resistenztestung (inkl. Detektion von heterogenen Subpopulationen von MRSA mit intermediärer Empfindlichkeit gegenüber Vancomycin und TeicoplaninAuf diese Weise entstehen frühzeitig Hinweise , ob die STs, die den US-amerikanischen „USA300“ (ambulant erworbener MRSA) (ST008) oder dem bisher in Europa verbreiteten ST080 Genotyp entsprechen, im Saarland häufiger als bisher nachzuweisen sind.Interessierende Isolate können einer weiteren Charakterisierung hinsichtlich der Virulenzmarker-Ausstattung zugeführt werden.Typisierungsergebnisse werden zum Abgleich mit der die Seqnet.org-Datenbank des Euregio-Netzwerkes Münster-Twente bereits jetzt erfolgreich eingesetzt.